Wenn im Frühling die Temperaturen milder werden, wir uns auf sonnige Tage freuen und die ersten gelben Blüten der Forsythien erscheinen, beginnt für Allergiker die mitunter schwierigste Zeit des Jahres. Menschen mit Heuschnupfen reagieren dann besonders empfindlich und überschießend mit ihrem Immunsystem auf den Pollenflug in Form der Pollenallergie.
Früher begannen die Heuschnupfensymptome Ende Februar bis Anfang März mit den typischen Frühblühern wie Hasel, Birke und Erle, mittlerweile
haben sich die Symptome durch den Klimawandel in den Januar hinein verschoben und es gibt kaum noch eine allergiefreie Zeit für bis zu 15% der hier lebenden Bevölkerung.
Beim Heuschnupfen kommt es zu einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweißbestandteile von u.a. Blüten- und Gräserpollen, die als Allergene bezeichnet werden. Diese Allergene werden vom Immunsystem als fremd erkannt und führen zu einer Abwehrreaktion.
Die Immunreaktion bei Heuschnupfen teilt sich in mehrere Phasen auf und wird durch die Aktivierung verschiedener Zellen des Immunsystems ausgelöst. Ein wichtiger Schritt in der Immunreaktion bei Heuschnupfen ist die Aktivierung der T-Lymphozyten, unserem sogenannten körpereigenen Geheimdienst, der in der Lage ist, fremde Substanzen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Zunächst nehmen die T-Lymphozyten die Allergene als Gefahr in ihr Repertoire auf und präsentieren sie anschließend den B-Lymphozyten, die ebenfalls zu den Immunzellen gehören. Die ausführenden B-Lymphozyten und Plasmazellen produzieren daraufhin spezifische Antikörper gegen die Allergene, die als IgE-Antikörper bezeichnet werden. Diese IgE-Antikörper binden anschließend an Mastzellen und basophile Granulozyten, unserer Polizei im Körper, die sich in der Schleimhaut und im Gewebe unseres Körpers befinden.
Erst wenn die mit IgE-Antikörpern ausgestatteten Mastzellen und basophilen Granulozyten erneut mit denselben Allergenen in Kontakt kommen, werden sie aktiviert und geben verschiedene Abwehrsubstanzen frei, die folglich eine allergische Reaktion auslösen. Zu den Abwehrstoffen gehören hauptsächlich das Histamin sowie Leukotriene und andere entzündungsfördernde Stoffe, sie verursachen die typischen Symptome des Heuschnupfens, wie z.B. Schwellung, Juckreiz, Schnupfen, Augenrötung und Atembeschwerden.
Also, da ist ganz schön was los in einem heuschnupfengeplagten Körper.
Kreuzallergien können bei Heuschnupfen auftreten, wenn das Immunsystem aufgrund von Ähnlichkeiten zwischen den Allergenen der verschiedenen Substanzen reagiert, die auf den Körper einwirken. Besteht eine Allergie gegen bestimmte Pollen oder Blüten, kann das Immunsystem auch auf andere Substanzen reagieren, die eine ähnliche Struktur aufweisen, da die Allergenstrukturen von Pollen auch in anderen Pflanzen oder Lebensmitteln vorhanden sein können.
Wenn die Eiweißstruktur der Allergene dieser Pflanzen oder Lebensmittel ähnlich ist, kann das Immunsystem
fälschlicherweise glauben, dass diese ebenfalls Allergene sind und eine allergische Reaktion auslösen. Bei dieser allergischen Reaktion sprechen wir von Kreuzallergie.
Zum Beispiel kann eine Person, die eine Allergie gegen Birkenpollen hat, auch auf Äpfel, Haselnüsse oder Möhren allergisch reagieren, da diese Lebensmittel ähnliche Allergene enthalten. Eine Person, die eine Allergie gegen Gräserpollen hat, kann auch auf Roggen, Weizen oder Hafer allergisch reagieren.
Die homöopathische Behandlung des Heuschnupfens basiert wie auch bei anderen Erkrankungen auf dem Prinzip der Ähnlichkeitsregel "Similia similibus curentur". Dies bedeutet, dass eine Krankheit durch ein homöopathisches Mittel behandelt werden kann, welches bei einer homöopathischen Arzneimittelprüfung an Gesunden ähnliche Symptome wie die Krankheit selbst hervorgerufen hat.
Für eine Heuschnupfenbehandlung erfasse ich während der ausführlichen Fallaufnahme Ihre spezifischen Symptome und Krankheitszeichen um Ihnen daraufhin ein für Ihre Beschwerden individuelles homöopathisches Arzneimittel zur Stärkung Ihres Immunsystems und Ihrer Lebensenergie zu verschreiben. Besonderes Augenmerk lege ich dabei auf die charakteristischen und eigenheitlichen Symptome sowie eine eventuell auslösende Ursache und die Familienanamnese.
Die homöopathische Heuschnupfenfallaufnahme kann sowohl als akute als auch als chronische Anamnese erfolgen, dieses ist abhängig von Ihren individuellen Beschwerden und der Ausgeprägtheit der Heuschnupfensymptome.
Eine chronische Fallaufnahme ist angezeigt bei länger bestehendem Heuschnupfen, da es sich bei Heuschnupfen nicht um einen einfachen Schnupfen handelt, sondern um eine tieferliegende Erkrankung, in der das körpereigene Abwehrsystem im Blut durcheinandergeraten ist, häufig bedingt durch einen zurückliegenden Auslöser oder epigenetisch in der Familiengeschichte begründet. Während der Fallaufnahme frage ich Sie demzufolge auch nach Begebenheiten um den Zeitpunkt des Entstehens des Heuschnupfens herum sowie nach Ihrer Familienanamnese. Die chronische Anamnese ist immer eine ganzheitliche Fallaufnahme in der ich Sie als Menschen mit Ihren eigenen Beschwerden und Symptomen wahrnehme sowie diese in einem Gespräch mit Ihnen erfrage.
Bei starken akuten Heuschnupfensymptomen z.B. im Frühjahr kann es allerdings angezeigt sein, ein akutes Mittel entsprechend der Heuschnupfensymptome zu verschreiben, da das chronische Mittel während einer akuten Phase nicht immer angezeigt ist.
Sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Behandlung erfrage ich immer genau Ihre Heuschnupfensymptome. Dazu gehören diese typisch homöopathischen Fragen wie z.B. „Wo juckt es denn im Auge, ist es eher im inneren Bereich des Auges oder im äußeren Bereich des Auges“ „Brennen die Tränen oder sind sie mild?“ „Haben Sie ein Hitzegefühl in den Augen?“ „Bestehen die Beschwerden eher rechts oder links?“ usw… Wenn Sie schon einmal in homöopathischer Behandlung waren, kennen Sie das bestimmt. Um die Fallaufnahme bei Heuschnupfen effizienter und exakter zu gestalten arbeite ich mit einem speziellen Heuschnupfenfragebogen und einem Heuschnupfenrepertorium ergänzend zum allgemeinen Fragebogen für die chronische Fallaufnahme.
Zusätzlich zur homöopathischen Behandlung lasse ich die pflanzenheilkundliche und osteopathische Behandlung mit einfließen, wenn Sie dieses wünschen bzw. wenn es angezeigt ist. Beide Therapien lassen sich als Begleitbehandlung zur klassischen Homöopathie sehr gut miteinander kombinieren.