Kennen Sie dieses Gefühl? Es piept in den Ohren, der Nacken ist verspannt oder Sie knirschen nachts mit den Zähnen. Sie sind abgespannt sowie reizbar, leiden eventuell unter Schlafstörungen, der Alltag und die Arbeit strengen Sie an, Sie kommen innerlich einfach nicht zur Ruhe.
So ergeht es vielen Menschen in unserer heutigen Zeit durch permanenten Stress, nicht abschalten können und überwiegend sitzender Tätigkeit, oftmals im Büro oder mittlerweile im Homeoffice am Rechner. Sitzende Arbeitsweise oder einseitige körperliche Beanspruchung belastet u.a. die Wirbelsäule, indem z.B. bei Tätigkeiten am Computer der Kopf unbewusst nach vorne geschoben wird und es dadurch zu einer unphysiologischen Haltung im oberen Wirbelsäulenbereich kommt. Der siebte Halswirbel bildet dabei den Übergang von der Halswirbelsäule zur Brustwirbelsäule. Er ist häufig ein sogenannter „troublemaker“ mit Auswirkungen auf den gesamten Wirbelsäulenbereich in Form von z.B. schmerzhaften Verspannungen, Nackenschmerzen, Hexenschuss oder auch Hüftschmerzen. Psychisch schleicht sich zuweilen ein Gefühl der Überforderung ein, es einfach nicht zu schaffen.
Des Weiteren lastet tagtäglich die Verantwortung für Arbeit, Kinder, Schule… auf den Schultern, die Schulterblätter werden dadurch automatisch nach oben gezogen und die Schulter-Nackenmuskulatur verspannt. Die Nackenmuskeln werden hart, beginnen sich zu verkürzen und der Stress verlagert sich zusätzlich in den Kopf, des Öfteren in Form von Kopfschmerzen oder erscheint als Kieferanspannung mit zum Teil knirschenden Zähnen. Zu starke Kieferspannung kennen Sie vielleicht auch unter der Bezeichnung Craniomandibuläre Dysbalance.
Ebenso können Verspannungen im Körper und traumatisch bedingte Einflüsse wie z.B. ein Sturz auf das Steißbein oder eine Verletzung am Knie lokal Beschwerden in Form von Schmerzen, Schwellung und Hämatom auslösen oder, übertragen durch Faszien, sich verlagern in einer andere Körperstruktur und dort verschiedenartige Symptome hervorrufen.
Fühlen Sie sich angesprochen? Dann beginnt hier die vielfältige Einsatzmöglichkeit der craniosacralen Therapie. Sie ist, meiner Erfahrung nach, sowohl bei körperlichen als auch seelischen Beschwerden anwendbar, wie z.B. bei muskulären Verspannungen und Bewegungseinschränkungen sowie bei Überlastungserscheinungen und Stresssymptomen, damit die Lebensenergie freier fließen kann und Sie das Gefühl unbeschwerter Bewegungsfreiheit neu erfahren können.
Die craniosacrale Therapie ist eine sanfte manuelle Methode der Osteopathie zum Erspüren von Verspannungen und Blockaden. Sie kann meiner Erfahrung nach angewendet werden um Spannungen abzubauen, die Beweglichkeit zu fördern, dabei Schmerzen zu lindern und Traumen aufzulösen sowie energetisierend auf die Lebenskraft Einfluss zu nehmen und dabei Körper, Geist und Seele in einen ausgeglichenen Zustand der Ruhe kommen zu lassen. Nach der Behandlung stellt sich häufig ein klares, erfrischendes Gefühl ein, Schmerzen lassen nach und die Tatkraft kehrt zurück.
Die craniosacrale Behandlung beginnt mit einer Fallaufnahme in der Sie mir Ihre Beschwerden schildern. Häufig verbinde ich die homöopathische mit der craniosacralen Therapie, sodass die Fallaufnahme durch die homöopathische Behandlung sich bereits ergeben hat und ich Ihre Krankheitsschwerpunkte gut kenne.
Während der Behandlung liegen Sie als Patient angezogen in bequemer Alltagskleidung auf einer Massageliege, überwiegend auf dem Rücken und dürfen es sich erlauben gar nichts zu tun und nur zu entspannen.
Meine Hände nehmen mittels behutsamer Berührung Kontakt mit Ihrem Körper auf, ich folge dem craniosacralen Liquorrhythmus Ihres Körpers, welcher sich über die Faszien auf Ihre gesamten Körperstrukturen überträgt, erspüre Spannungen sowie Blockaden oder auch Dysbalancen und bringe diese sanft in einen ausgeglichenen, entspannten Zustand. Die craniosacrale Osteopathie ist eine ruhige Therapieform mit leichtem, achtsamen Händedruck, die dem Wohlfühlen dient. Häufig kommt es bei den Patienten zu einer Tiefenentspannung bis hin zum „Wegdösen“ während der Behandlung.
Nach der Behandlung hole ich Sie sachte zurück ins „Hier und Jetzt“ und wir führen ein kurzes Feedback Gespräch.
Nehmen Sie sich für die Dauer einer Behandlungssitzung gerne eine bis anderthalb Stunden Zeit.
Die Anzahl der einzelnen Behandlungen ist von der jeweiligen Beschwerde abhängig, so können z.B. lokale Beschwerden wie Knieprobleme, einhergehend mit Schmerzen, nach zwei Sitzungen beschwerdefrei sein.
Bei komplexeren Erkrankungen ergibt sich in der Regel ein Behandlungszyklus von drei bis sechs Sitzungen, der Abstand der einzelnen Behandlungen kann dabei individuell vereinbart werden.
Die craniosacrale Osteopathie entwickelte sich aus der Osteopathie heraus.
Der damalige Begründer der Osteopathie ist der Amerikaner Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917). Dr. Still entwickelte zu seiner Zeit einige für die Osteopathie wichtige Grundsätze, dazu gehören:
„Die Struktur lenkt die Funktion und die Funktion formt die Struktur“
Dr. William Garner Sutherland (1873 – 1954), ein Schüler von Dr. Still, begründete als begeisterter Osteopath die craniosacrale Osteopathie.
Er vertiefte damals sein Studium am menschlichen Schädel mit Forschung zu den einzelnen Schädelknochen sowie deren Schädelnähte und entdeckte die Schädelatmung mit ihrer Auswirkung auf den gesamten Organismus. Er führte dazu u.a. Experimente mit einem speziellem Helm, der Verstellschrauben für jeden Schädelknochen hatte, an sich selbst durch. Dr. Sutherland entwickelte durch sein Wissen über die feine Schädelatmung und den damit zusammenhängenden Liquorfluss den Begriff des „Atem des Lebens“, des primär respiratorischen Rhythmus.
Dr. Sutherland stellte dazu fünf Prinzipien zum primär respiratorischen Rhythmus auf
Der bekannte Osteopath Dr. John E. Upledger (1932 – 2012) brachte die craniosacrale Osteopathie weiter voran, indem er die Bewegungen des craniosacralen Rhythmus wissenschaftlich nachwies. Weiterhin machten seine zahlreichen Ausbildungsgänge sowie Publikationen die craniosacrale Therapie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und somit auch populärer.