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Das homöopathische Arzneimittel Stramonium

Beim homöopathischen Arzneimittelbild bestehen große Angst vor der Dunkelheit sowie das Verlagen nach Licht und Gesellschaft.

Die beeindruckende Blume Datura Stramonium mit ihren trompetenförmigen Blütenkelchen gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse (Solanaceaen), genauso wie Belladonna und Hyoscyamus. Stramonium findet man auch unter dem Namen Stechapfel oder Engelstrompete.

 

Der Stechapfel ist schon seit der Antike ein bekanntes halluzinogenes Mittel um Rauschzustände herbeizuführen, welche mit abenteuerlichen Erfahrungen und Geschichten verbunden sind. Bei der Verwendung sind dabei alle Bestandteile der Pflanze sehr giftig.

 

Die Pflanze wächst weltweit, bei uns heimisch ist der einjährig wachsende Stechapfel, oder in Ziergärten die mehrjährige tropische Pflanze wie oben auf dem Bild. Das Bild oben stammt aus dem Wintergarten unseres Opas, es ist eine ursprünglich aus Mexiko stammende Datura suaveolens. Auf meinen früheren Reisen durch Indonesien begegnete mir die meterhohe, beeindruckende Pflanze mit ihren großen Blüten oft am Straßenrand, so wie bei uns am Wegesrand Unkraut wächst.

 

Stramonium als homöopathische Arznei wird aus der Urtinktur des frischen Grüns der Pflanze hergestellt. Die Urtinktur wird homöopathisch verarbeitet, sodass sie stark verdünnt und potenziert nur die energetische Information des Arzneimittels weitergibt und nicht die giftige Substanz. Hahnemann, Hartlaub und Trinks haben Stramonium zuerst als homöopathische Arznei, gegen 1800 geprüft und die Symptome der Arzneimittelprüfung niedergeschrieben. Diese Prüfungssymptome stehen u.a. in Hahnemanns reiner Arzneimittellehre.

 

Leitsymptome der homöopathischen Arznei Stramonium sind, wie schon vermuten lässt, das unkontrollierte Hervorbrechen von Angst, Panik und Gewalttätigkeit, verbunden mit großer Furcht vor Dunkelheit und Alleinsein. Es besteht außerdem Angst vor dem Anblick von glänzenden Gegenständen und Wasserspiegelungen.

 

Bei Stramonium spielen Licht und Schatten eine wichtige Rolle. Zur Nacht muss immer ein Licht brennen und jemand muss bei ihnen sein. Sie haben das starke Verlangen nach Licht und Gesellschaft.

 

Stramonium kann u.a. Anwendung finden bei Kindern und Erwachsenen mit hohem Fieber, Fieberkrämpfen, nächtlichem Erwachen mit angstvollen Vorstellungen, Ruhelosigkeit und Hyperaktivität, sowie Epilepsie und Asthma.

 

Die Beschwerden können u.a. ausgelöst werden durch Schreck oder Schock, Kopfverletzung oder zu starker Sonneneinstrahlung. Obwohl das Verlangen nach Licht besteht, darf es kein grelles Licht sein, welches unter Umständen noch blendet.


Quellen:

  • Phatak, S.R.: Homöopathische Arzneimittellehre. 2006
  • Seideneder, Armin: Mitteldetails der homöopathischen Arzneimittel; Band 3. 2015
  • Lang, Gerhardus; von Seckendorff, Ekkehard: Homöopathie, Einführung in Theorie und Praxis der Sehgal Methode. 2007