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Der Aufbau und die Funktionen der Schilddrüse

Die Schilddrüse schmiegt sich wie ein Schmetterling unterhalb des Schildknorpels des Kehlkopfes um die Luftröhre. Sie besteht aus zwei schmetterlingsförmigen Hauptlappen, die durch eine schmale Gewebebrücke (Isthmus) vor der Luftröhre miteinander verbunden sind. Sie wiegt ca. 18 bis 25 Gramm und ist ungefähr daumengroß.

 

Die Schilddrüse ist eine endokrine Drüse, die durch das Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) aus der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) stimuliert wird, die Hormone T3 und T4 zu bilden.

Diese Schilddrüsenhormone haben einen entscheidenden Einfluss auf unseren Stoffwechsel, sie sind wie die Befeuerung für das Feuer in einem Ofen.

 

Zu den wichtigsten Aufgaben der Schilddrüsenhormone T3 und T4 gehören:

  • Steigerung des Grundumsatzes durch Mobilisation und Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen
  • Erhöhung der Herzfrequenz
  • Erhöhung der Körpertemperatur
  • Erhöhung des Muskeltonus, dadurch Erhöhung des Sauerstoffverbrauchs
  • Gesteigerte Reaktion von Nerven und Muskeln
  • Gesteigerte Gehirnaktivität
  • Steigerung des Insulinspiegels im Blut
  • Wachstum und Reifung von Ungeborenen im Mutterleib und von Kindern
  • u.a.

Außerdem wird in der Schilddrüse das Hormon Kalzitonin gebildet. Kalzitonin spielt eine wichtige Rolle im Kalziumhaushalt. Es senkt den Blutkalziumspiegel durch Einbau von Kalzium in die Knochen. Kalzitonin ist der Gegenspieler vom Pararthormon welches in der Nebenschilddrüse gebildet wird.

 

Die vier kleinen Nebenschilddrüsen befinden sich jeweils unten und oben an der Rückseite der Schilddrüsenlappen.

Sie produzieren Parathormon, welches zusammen mit dem Kalzitonin aus der Schilddrüse den Kalzium- und Phosphathaushalt im Körper steuert und regelt.

T3 und T4 sind Schilddrüsenhormone, die den Stoffwechsel im Körper beeinflussen. Die Schilddrüse bildet endokrine Hormone.

Die Bedeutung von Jod für die Schilddrüse

Die Schilddrüse speichert das dem Körper zugeführte Jod, sie benötigt es zum Aufbau ihrer jodhaltigen Hormone. Die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) haben beide einen Jodanteil. Das Thyroxin besitzt vier Jod-Atome (T4), das Trijodthyronin entsprechend nur drei (T3) Jodatome. Durch die Abspaltung eines Jod-Atoms kann im Körper aus dem weniger wirksamen, aber dafür langlebigeren T4 das kurzlebigere, aber wirkungsstärkere Hormon T3 gebildet werden.

Jod ist essentiell für die Schilddrüse, da sie sonst die wichtigen Schilddrüsenhormone nicht herstellen kann. Nach neueren Erkenntnissen kann eine zu starke Jodzufuhr ebenfalls problematisch sein, da sie eine Entzündung der Schilddrüse begünstigen kann.

In Jodmangelgebieten und bei Jodunterversorgung der Schilddrüse kann es zur Ausbildung einer Struma kommen.  Die Struma ist eine Vermehrung von Schilddrüsengewebe.


Quellen:

  • Lippert, Herbert: Lehrbuch Anatomie. 2014
  • Pape, Hans-Christian; Kurtz, Armin; Silbernagl, Stefan: Physiologie. 2014
  • Silbernagl, Stefan; Lang, Florian: Taschenatlas Pathophysiologie: 2017
  • Herold, Gerd: Innere Medizin 2018. 2017